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Auswendiglernen begleitet durch das ganze Leben
Spätestens im Studium wird deutlich, dass Auswendiglernen eine wichtige Übung ist. Dabei geht es nun in den meisten Studienfächern weniger um das wortgetreue Wiederholen, sondern vor allem darum, die Inhalte wieder abrufen zu können. Doch auch exakte Worte können verlangt sein. Studenten der Schauspielerei müssen sich an Textvorlagen halten können. Juristen haben ebenfalls keinen kreativen Spielraum bei Gesetzestexten und wer Literatur rezitiert, muss sich ebenfalls genau an das halten, was der Autor auch verfasst hat. So können gewaltige Textpakete entstehen, die auswendig gelernt und möglichst lange abrufbar sein müssen. Aber wie gelingt das?
Welche Lernmethoden eignen sich?
Im Studium ist jedem Studierenden bewusst, dass nicht jede Lernmethode für ihn geeignet ist. Dennoch lohnt es sich, sich mit den verschiedenen Methoden zu befassen. Die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erfassen, ändert sich im Laufe der Jahre. Deshalb ist es hilfreich, immer mal wieder neue Methoden auszuprobieren. Das Auswendiglernen bleibt aber in jedem Fall eine anspruchsvolle Aufgabe für das Gedächtnis. Ohne Anstrengung wird es deshalb auch bei der bestgeeigneten Methode nicht funktionieren. Auch im jungen Erwachsenenalter gilt, das regelmäßiges Trainieren die Merkfähigkeit deutlich verbessert. Dazu eignen sich auch Gedächtnisspiele, aber auch Tricks, um die nötigen Texte auch behalten zu können.
Mit der richtigen Technik lernen
Der Lernerfolg ist nur gegeben, wenn das Erlernte schnell abrufbar ist und auch über längere Zeit abrufbar bleibt. Bei der Vorbereitung auf eine Prüfung zählt dennoch vor allem die Fähigkeit, noch schnell Definitionen oder Zitate auswendig zu lernen. Zunächst gilt es, eine Verbindung zum Text herzustellen.Diese Vorgehensweise hilft allen:
- Text lesen und verstehen
- Innere Einstellung zum Text überprüfen
- Fakten analysieren
- Schwerpunkt setzen
- Schlussfolgerungen aus dem Text formulieren
- Mehrfach lesen
- Text mit anderen erlernten Inhalten gedanklich verbinden
Aufteilen in Abschnitte
Ob das Auswendiglernen gelingt, ist immer auch etwas abhängig von der Tagesform. Zudem ist die Merkfähigkeit über einen längeren Lernzeitraum abfallend. Studierende sollten das Auswendiglernen deshalb an den Anfang des Lernens setzen und nach etwa einer Stunde noch einmal wiederholen. Lange Texte sind möglichst zu unterteilen. Die Abschnitte werden dann jeweils geübt. Eine gedankliche Verbindung, die auch eine Eselsbrücke sein kann, erleichtert das spätere Zusammenfügen.
Formeln und Zahlen – Hier helfen oft nur Tricks
Texte lassen sich über den Sinnzusammenhang auswendig lernen. Bei Formeln und Zahlen genügt das nicht. Wichtig ist zunächst, sich bewusst zu machen, dass auch eine große Anzahl von Formeln und Zahlen erlernbar ist. Das Gehirn wird kaum an seine Grenzen stoßen. Auch hier gilt, möglichst kleinteilig zu beginnen. Eine bewährte Methode ist die Loci-Technik. Hier werden die Informationen auf bestimmte Orte (Loci) übertragen. Das kann alternativ auch eine Geschichte sein. Bestimmte Stellen auf der Route oder Namen in der Geschichte werden in Bezug mit der zu merkenden Zahl, Formel oder Definition gesetzt. Um die auswendig zu lernende Information abzurufen, läuft der Student in Gedanken die gemerkte Strecke oder geht die Geschichte gedanklich durch, bis er zur gesuchten Stelle kommt, wo die Information gedanklich platziert ist.
Was sich an der Uni bewährt hat
Bewährt hat sich die Methode, die zu erlernenden Informationen zu reduzieren. Das ist vor allem bei längeren Textpassagen und umfangreichen Definitionen sinnvoll. Dazu werden zunächst Nebensätze oder ergänzende Zusatzinformationen weggelassen. Es ist durchaus möglich, dass sich die zu erlernende Aussage damit sogar vereinfacht ausdrücken lässt, ohne dass sie dadurch falsch wird. Grundsätzlich gilt, dass nur das auswendig lernbar ist, was der Studierende auch verstanden hat.Auch diese Vorgehensweisen helfen:
- Halbsätze aufschreiben und farblich unterschiedlich markieren
- Gedankliches Bild zu den Sätzen zeichnen (Eselsbrücke)
- Alles streichen, was bereits „sitzt“