Die Abschlussarbeit als „Endgegner“


Die Abschlussarbeit als „Endgegner“
Inhaltsverzeichnis
  1. Die Abschlussarbeit als „Endgegner“
  2. Das muss beim Verfassen der Abschlussarbeit beachtet werden
  3. Wie, meine Bachelorarbeit muss englischsprachig sein?
  4. Vorteile einer englischsprachigen Abschlussarbeit
  5. Hinweise für das Verfassen einer englischsprachigen wissenschaftlichen Arbeit
  6. Die englische Sprache „bevorzugt“ das Verb
  7. Schreibe so „aktiv“ wie möglich
  8. Schlichte Sätze beweisen, dass du dich mit dem Thema auskennst
  9. Die englische Sprache ist „geschlechtsgerecht“
  10. Wecke das Interesse des Lesers
  11. So verfasst du den Abstract
  12. Betreibe „reading-for-genre“

Durch das Verfassen einer Bachelorarbeit bzw. einer anderen Abschlussarbeit sollen Studierende ihre Fähigkeiten, die sie während des Studiums erlangt haben, unter Beweis stellen. Es geht darum, zu zeigen, dass man nach wissenschaftlichen Methoden arbeiten kann. Auch sollen Studierende ihre Fähigkeiten im Beobachten und Dokumentieren von wissenschaftlichen Phänomenen unter Beweis stellen. Es gilt, zu demonstrieren, dass man dazu in der Lage ist, von eigenen Ergebnissen zu abstrahieren und nach den zugrundeliegenden Gesetzmäßigkeiten zu forschen. Während andere Abschlussarbeiten zusätzlich die Funktion haben, die Kollegen über die Ergebnisse der betriebenen Forschung zu informieren, bleibt diese Funktion bei einer Bachelorarbeit außen vor.

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Das muss beim Verfassen der Abschlussarbeit beachtet werden

Maßgebend für das Gelingen von Abschlussarbeiten ist nicht nur der Inhalt, sondern auch die Strukturierung dessen sowie die Einhaltung der richtigen Form. Bei einer Arbeit zum Abschluss eines Studiums kommt es außerdem auf die Richtigkeit und die Originalität an. Das bedeutet letztendlich nichts Anderes als, dass die Daten der Bachelorarbeit vollständig und echt sein müssen. Es dürfen keine Daten willkürlich ergänzt, weggelassen oder gar erfunden werden. Außerdem muss die Thesis, die von einem Studenten als dessen gekennzeichnet ist, aus dessen Feder stammen: Sämtliche andere Bestandteile der Arbeit wie Zeichnungen, Diagramme usw. müssen dem Urheber zugewiesen und korrekt zitiert werden.

Wie, meine Bachelorarbeit muss englischsprachig sein?

Klingt soweit alles plausibel, oder? Was aber, wenn die Bachelorarbeit oder eine andere Abschlussarbeit nicht auf Deutsch, sondern auf Englisch geschrieben werden muss? Vielen Studierenden wird bei diesem Gedanken flau im Magen. Das ist völlig normal, denn die wenigsten haben zuvor eine Hausarbeit o.Ä. auf Englisch geschrieben. Gedanken, die die Studierenden umkreisen, sind:

  • Reichen meine Sprachkenntnisse aus, um mich genauso gut wie in Deutsch auszudrücken?
  • Schaffe ich es, den richtigen Satzbau einzuhalten?
  • Ist mein Wortschatz groß genug?
  • Reicht die Zeit überhaupt aus, um alles auf einer anderen Sprache zu verfassen?
  • Warum sollte ich die Thesis überhaupt auf einer anderen Sprache verfassen?

Vorteile einer englischsprachigen Abschlussarbeit

In den meisten Fällen muss die Bachelorarbeit nicht auf einer Fremdsprache, sondern auf Deutsch verfasst werden. Mit dem Verfassen der Bachelorarbeit auf Englisch gehen aber durchaus ein paar Vorteile einher. Zu diesen zählen u.a. die folgenden:

  • Die Bewältigung der Aufgabe fördert das Selbstvertrauen
  • Das eigene Profil für Auslandsbewerbungen wird geschärft
  • Auch bei einer Bewerbung im Inland zeugt das Verfassen der Bachelorarbeit in einer Fremdsprache von Mut und Fachwissen
  • Die Auseinandersetzung mit dem Thema in einer Fremdsprache beweist, dass derjenige dazu in der Lage ist, sich auch unter erschwerten Bedingungen in komplexe Sachverhalte einzuarbeiten

Hinweise für das Verfassen einer englischsprachigen wissenschaftlichen Arbeit

Im Folgenden erhältst du nützliche Hinweise dazu, wie du deine Bachelorarbeit oder eine andere Abschlussarbeit in Englisch verfasst. Eines sei vorweggenommen: Es ist wenig sinnvoll, die Arbeit auf Deutsch vorzuschreiben und das Ganze dann einfach mit einem Wörterbuch zu übersetzen! Hierzu hat man erstens nicht die notwendige Zeit und zweitens führt das zu begrifflichen Verwechslungen und zu Übersetzungsfehlern, worunter letztendlich die Qualität der Thesis leidet. Natürlich kannst du dennoch ein Wörterbuch „neben dich legen“ und dieses verwenden, um immer mal einen Begriff nachzuschlagen. Du kannst auch dazu nach Hilfe bei erfahrenen Übersetzern in Wien fragen.

Die englische Sprache „bevorzugt“ das Verb

Zunächst einmal musst du dir darüber im Klaren sein, dass die englische Sprache, anders als die deutsche Sprache, das Verb und nicht den Nominalstil „bevorzugt“. Ein Beispiel: Während in Deutsch die Rede von „Leistungserbringung“, „Gewinnmaximierung“ etc. die Rede ist, geht es im Englischen um „providing services“, „maximising profits“ usw. Durch die Verwendung von Verben wird dein Text dynamischer und besser lesbar.

Schreibe so „aktiv“ wie möglich

Auch ein aktiver Stil wirkt dynamisch. Englische Texte sind so aktiv wie nur möglich! Vergiss, falls dir in der Schule beigebracht wurde, dass in wissenschaftlichen Arbeiten der passive Schreibstil zu verwenden sei.

Schlichte Sätze beweisen, dass du dich mit dem Thema auskennst

Die Abkürzung „KISS“ steht für „Keep It Short and Simple“. Bedeutet: Halte die Struktur deiner Bachelorarbeit trotz vieler Fachbegriffe so einfach wie möglich. Schon gar nicht sollten Aspekte sprachlich ausgeschmückt oder verschönert werden. Entgegen der weitverbreiteten Annahme sind klare, schlichte Sätze kein Zeichen für schlechte Englisch-Fähigkeiten, sondern dafür, dass du den Lesern das Lesen erleichtern willst. Die Klarheit der Sätze zeugt davon, dass du dich mit dem Thema auskennst.

Die englische Sprache ist „geschlechtsgerecht“

Im Deutschen war es noch bis vor recht kurzer Zeit üblich, von „Studenten“ zu reden. Unter diesem Begriff wurden sowohl weibliche Studentinnen als auch männliche Studenten zusammengefasst. Heute verwendet man den geschlechtsgerechten Begriff „Studierende“. Oder man spricht explizit von „Studentinnen und Studenten“. Im Englischen gibt es derartige Regeln schon länger. Ein Beispiel hierfür ist das „singular they“.

Wecke das Interesse des Lesers

Wecke zu Beginn deiner Arbeit das Interesse des Lesers. Nur wenn du das schaffst, liest der Leser gerne weiter. Erkläre, warum dein Thema wichtig ist und untermauere dies durch einen interessanten Stil. Beispiel: Das Thema deiner Arbeit ist die Terrakotta-Armee in China. Erwähne das nicht einfach so, sondern füge etwas hinzu, wie: „The Terracotta Army is one of the most emblematic archaelogical sites in the world “.

So verfasst du den Abstract

Die am meisten geschriebene Textsorte im Studium ist der Abstract. Die Elemente deiner Abschlussarbeit, die in diese wichtige Zusammenfassung gehören, können an einer Hand abgezählt werden:

  1. Was ist das Oberthema der Bachelorarbeit? Was macht dieses Thema (aktuell) so wichtig?
  2. Worauf legst du den Fokus, sprich: welchen Aspekt des Oberthemas greifst du auf – was ist deine Forschungsfrage?
  3. Was ist deine Methode? Was hast du gemacht und welche Theorien waren für deine Arbeit relevant?
  4. Was sind deine zentralen Erkenntnisse bzw. Ergebnisse?
  5. Was bedeuten diese Ergebnisse und welche Relevanz haben sie? Welche Schlussfolgerungen kann man aus ihnen ziehen?

Je ein bis zwei Sätze zu jedem dieser Punkte reicht für einen wissenschaftlichen Abstract aus.

ANFRAGEN

Betreibe „reading-for-genre“

Wenn du deine Thesis auf Englisch verfassen möchtest, solltest du dir im Voraus andere wissenschaftliche Arbeiten aus dem Englischen anschauen: Wie schreiben die Profis eines Fachgebiets und wie wird in fachspezifischen Textsorten formuliert? Das sogenannte reading-for-genre ermöglicht es dir, eine spezifische Sprache zu erschließen und diese souverän in deinen eigenen Text einzubauen. Anders als sonst, liest du hierbei also nicht überwiegend wegen des Inhalts, sondern wegen der Form. Es geht darum, Fachformulierungen, Fachbegriffe und einen fachspezifischen Schreibstil zu erschließen. Auch das Durchlesen von Abschlussarbeiten von Freunden oder des jeweiligen Professors kann durchaus hilfreich sein. Behalte beim reading-for-genre stets die folgenden Fragen im Hinterkopf:

  • Wie sind die spezifischen Texte aufgebaut?
  • Wie sehen der Umfang, die Zitierweise und andere strukturelle Elemente aus?
  • Wie sehen die Formulierungen aus (aktiv oder passiv, „simpel“ oder komplex usw.)?
  • Findest du Formulierungsbausteine, die du für deinen Text übernehmen kannst (z.B.: „The chief questions I will investigate are…“)

Im Großen und Ganzen geht es hierbei darum, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, wie wissenschaftliches Englisch in der Praxis aussieht. Solche vorbereitenden Maßnahmen werden dir das Schreiben deutlich erleichtern!