Wann wird das Apostrophzeichen verwendet?
Eine Vereinfachung für die korrekte Zeichensetzung lautet: Wird das Pronomen „es“ zu einem „s“ gekürzt, kommt der Apostroph zum Einsatz. Im Folgenden ein paar Beispiele für eine korrekte Apostrophierung:- Wie geht's?
- Hat's geklappt?
- Sag's bitte!
- Mach's gut, mein Freund!
Diese Anwendung des Apostrophs ist vor allem umgangssprachlich von Bedeutung. Für einen Sachtext an der Uni finden diese Beispiele kaum eine Anwendung. Da hier auf die Verkürzung der Buchstaben verzichtet wird. Eine Ausnahme machen literarische Texte aller Art.
Der Apostroph in der Genitivform - Eigennamen
Ist es nicht klar, ob es sich in der Genitivform eines Eigennamens um eine weibliche oder männliche Person handelt, kommt der Apostroph zur Verdeutlichung zum Einsatz:
- „Das ist Andreas Auto.“ – männlich oder weiblich?
- „Das ist Andrea’s Auto.“ – weiblich
- „Das ist Andreas’ Auto.“ – männlich
Unbestimmte Artikel verkürzen
Neben der Genitivform und der Verkürzung von „es“ kann der Apostroph auch als Markierung für die Kürzung von unbestimmten Artikeln zum Einsatz kommen. Werden also die Artikel „ein“ oder „eine“ zu einem „n“ verkürzt, erlaubt die deutsche Sprache die Anwendung des Apostrophs im Wort.
- Was 'n toller Tag!
- So 'n Unfug!
- Anna ist 'ne tolle Frau!
Hier ist es auch möglich, das Satzzeichen nicht zu nutzen. Es handelt sich dann nicht um einen Fehler. Welche Schreibweise bevorzugt wird, hängt ganz von der Vorliebe des Autors ab.
Tipp: Da die Grammatik hier einen Spielraum lässt, ist es wichtig, vor der Erstellung von offiziellen Dokumenten, wie etwa einer Facharbeit für die Uni, die Regeln zu erfragen. Generell gilt, innerhalb der Arbeit den Apostroph einheitlich zu verwenden. Wer sich zum Beispiel im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit dazu entscheidet, eine verkürzte Endung ohne Apostroph zu schreiben, muss er dies an jeder relevanten Stelle im Text anwenden.
Wann ist der Apostroph falsch?
Wie bereits gesagt, ist der Genitiv-Apostroph für Eigennamen eine beliebte Fehlerquelle. Eine Ausnahme machen hierbei jedoch Firmenschilder. Auf gewerblichen Schrifttafeln kann der Apostroph zum Einsatz kommen, auch wenn klar erkennbar ist, um welches Geschlecht es sich handelt.
Kommt es zu einer Kombination aus einem bestimmten Artikel und einer vorangehenden Präposition, darf das Satzzeichen nicht genutzt werden:
- aufs Auto
- nebens Bett
- unterm Stuhl
- beim Tanzen
- Viele Autos
- Drei Taxis
- Lange Videos
Ein weiterer Fehler, der häufig zu beobachten ist, findet sich bei der falschen Apostrophierung von Worten, die auf –s enden: links, nichts, bereits.
In einigen Fällen ist der Apostroph unverzichtbar
Es wird also schnell deutlich, dass der Apostroph in vielen Bereichen individuelle Entscheidungen zulässt. Es gibt aber ein paar Fälle, bei denen die Anwendung eines Apostrophs unumgänglich ist. Kommt es zum Beispiel zu Auslassungen innerhalb eines Wortes, muss der Apostroph als Platzhalter dienen:
- M'gladbach
- D'dorf
- Ku'damm
- Hans' Tante
- Max' Mutter
- Oppentz' Gedichte
Apostroph und Akzent – den Unterschied kennen
Unter anderem nutzen die Sprachen Französisch, Englisch, Polnisch und Kroatisch dieses Satzzeichen. In den einzelnen Sprachen hat das Zeichen unterschiedliche Bedeutungen. Niemals sollte es jedoch mit einem Apostroph im Deutschen verwechselt werden. Der Apostroph ist eine gerade Linie, die hinter dem Buchstaben zu sehen ist. Der Akzent hingegen wird schräg gesetzt – entweder über dem Buchstaben oder dahinter.