Als Doktorand investierst du viele Jahre lang sehr viel Zeit und Mühe zum Schreiben deiner Arbeit, um deine lang ersehnte Promotion zu verwirklichen. Dabei stehen dir zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Entweder die gewohnte Monografie oder die noch etwas ungewöhnliche Form des Verfassens mehrerer eigenständiger Texte, die sogenannte kumulative Dissertation.
Erkundige dich im Voraus bei deinem Fachbereich deiner Fakultät, ob gemäß der Promotionsordnung eine unterteilte Doktorarbeit möglich ist. Lese entsprechende Merkblätter nach exakten Informationen, Tipps und Erläuterungen durch. Wie viele Texte musst du veröffentlichen? Bist du frei bei der Auswahl deines Themas? Ist ein zusätzlicher Autor erlaubt?
Erkundige dich im Voraus bei deinem Fachbereich deiner Fakultät, ob gemäß der Promotionsordnung eine unterteilte Doktorarbeit möglich ist. Lese entsprechende Merkblätter nach exakten Informationen, Tipps und Erläuterungen durch. Wie viele Texte musst du veröffentlichen? Bist du frei bei der Auswahl deines Themas? Ist ein zusätzlicher Autor erlaubt?
Was ist eine kumulative Dissertation?
Im Prinzip schreibst du ein Buch, das aus mehreren wissenschaftlichen und fachbezogenen Artikeln besteht. Du unterteilst dein Forschungsvorhaben für deine Dissertation in mehrere unabhängige Teilergebnisse, die in wissenschaftlichen Fachzeitschriften als Publikation eine Veröffentlichung finden. Am Ende musst du bei der Universität das Gesamtdokument mit allen Fachartikeln einreichen, wobei auch die gesamten Forschungsergebnisse zusammenfassend diskutiert werden. Eine kumulative Dissertation fördert deine wissenschaftliche Karriere, denn du kannst auf mehrere Publikationen in Zeitschriften verweisen. Mit Sicherheit ein großes Plus im Bewerbungsgespräch.
Aufbau und die Gliederung
Je nach den Anforderungen deiner Universität gestaltest du das Deckblatt (eigener Name, Bezeichnung der Fakultät, Logo etc.)
Du fasst die wichtigsten Punkte deiner Einleitung und Gesamtdiskussion auf Deutsch und Englisch im Abstract zusammen.
- Inhaltsverzeichnis
- zur Publikation angenommen bei Zeitschrift / Buch / Sammelband
- zur Publikation eingereicht
- Manuskript noch nicht eingereicht
- Einleitung
- Auflistung der Publikationen
- Diskussion
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Wo liegen die Herausforderungen?
— Die Planung des Forschungsvorhabens im Rahmen der kumulativen Dissertation muss eine Aufteilung der Ergebnisse in mehreren eigenständigen Artikeln ermöglichen.
— Das sogenannte Peer-Review (Begutachtung) der Paper kann viel Zeit in Anspruch nehmen. Innerhalb einer bestimmten Zeitspanne muss der Editor Reviewer finden, die deine Artikel zeitnah bewerten.
— Möglicherweise kommen zeitaufwendige Überarbeitungen auf dich zu.
— Du solltest wegen der großen wissenschaftlichen Reichweite der internationalen Journals auf Englisch publizieren. Bedenke, dass du ein fremdsprachliches professionelles Lektorat finanziell und zeitlich entsprechend einplanen musst.
Vor- und Nachteile im Überblick
Eine kumulative Promotion unterliegt momentan in Deutschland noch keinem allgemeingültigen und standardisiertem Verfahren für den Promotionsausschuss. Es kann die gleiche Doktorwürde erreicht werden und endet nach der Promotionsphase ebenfalls mit einer Promotionsprüfung.
Vorteile
- Bei Bewerbungen punktest du durch die Anzahl bereits veröffentlichter Fachartikel. Die Zeitschriften oder Journals geben den Aufbau und die Struktur eines Artikels bereits vor.
- Der Umfang eines Fachartikels beträgt ungefähr 15 – 30 DIN-A4-Seiten in Microsoft Office Word.
- Die Ergebnisse werden knapp und exakt dargestellt.
- Deine Zwischenergebnisse kannst du bei fachspezifischen Konferenzen präsentieren, wodurch du deine wissenschaftliche Reputation erhöhst.
- Wenn die Mitarbeit deines Betreuers als Co-Autor möglich ist, kann dein Beitrag zu den bisherigen Forschungsleistungen in einer Fachzeitschrift schneller angenommen werden.
- Die Publikation jedes Artikels ist ein Teil deines Erfolges, die deine Motivation für das Doktoratsstudium fördern sollte.
Nachteile
- Im Allgemeinen zählen nur Veröffentlichungen deiner Publikationen in international anerkannten Fachzeitschriften. In diesem Fall unterliegst du einem gewissen psychischen Druck, denn deine Forschungsergebnisse und dazugehörigen Texte müssen sehr gut sein.
- Die Redaktionen setzen zur Auswahl der zu veröffentlichenden Texte strenge Maßstäbe an: Voraussetzung ist ein Durchlaufen des Peer-Review-Verfahrens, in dem unabhängige Gutachter die Artikel lesen, eine Bewertung abgeben und über die Veröffentlichung entscheiden. Du musst in der Regel mit einer langwierigen und zeitraubenden Prozedur rechnen.
Beispiele für eine kumulative Dissertation
- Papier 1: Einleitung, Methodik 1, Ergebnisse Diskussion
- Papier 2: Einleitung, Methodik 2, Ergebnisse, Diskussion
- Papier 2: Einleitung, Methodik 3, Ergebnisse, Diskussion
- Deckblatt
- Auflistung der Veröffentlichungen
- Abstract
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Motivation
- Zielsetzung
- Theoretische Einführung
- Kumulativer Teil der Dissertation - Papier 1: Zusammenfassung und Diskussion, ebenso Papier 2 und 3
- Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- Deckblatt
- Auflistung der Veröffentlichungen
- Abstract
- Inhaltsverzeichnis
- Kapitel 1 – einleitender Text, Hintergrund, Forschungsarbeit
- Kapitel 2: Papier 1
- Kapitel 3: Papier 2
- Kapitel 4: Papier 3
- Kapitel 5: zusammenfassende Diskussion
- Literaturverzeichnis
- Anhang