- Studenten suchen die Universität
- Universität, Fachhochschule oder duales Studium?
- Privat oder staatlich studieren?
- Wohin zieht es dich?
- Studenten arbeiten eigenständig
- Tipps für Deine Entscheidung der richtigen Universität
- 1. NC (Numerus clausus)
- 2. Hotel Mama oder „Emanzipation“?
- 3. Welches Angebot bietet die Stadt?
- 4. Finanzen
- 5. Die Inhalte des Studiengangs
- 6. Rankings und Schwerpunkte
- 7. Nicht alle Hochschulen verfügen über die neuste Ausstattung
- 8. Verkehrsverbindungen
- 9. Partner-Unis für das Auslandssemester
Endlich! Die Schule ist geschafft, das Abi ist in der Tasche. Du freust dich schon jetzt riesig auf das Studium. Doch was sollst du überhaupt studieren und wo bzw. an welcher Universität? Oder soll es doch eine Fachhochschule oder eine Fernuniversität sein? In Deutschland gibt es 432 Hochschulen, darunter 106 Universitäten. Die größte Uni überhaupt ist die Fernuniversität Hagen, wo 88.000 Studenten studieren. In der größten „Volluniversität“ in München sind es immerhin 50.500 Studierende. Du hast also die Qual der Wahl. Natürlich bedeutet groß nicht gleich, dass es sich dabei um eine der besten Unis handeln muss.
Eine kleine Beruhigung vorweg: Dass der akademische Abschluss in einer bestimmten Stadt erworben werden muss, damit er dir die Tore in die Berufswelt öffnet, ist nicht wahr! Für Deine berufliche Laufbahn spielt es kaum eine Rolle, wo der Abschluss erworben wurde. Wichtig ist, dass du den Abschluss schaffst.
Universität, Fachhochschule oder duales Studium?
Für die Beantwortung der Frage, ob Hochschule, Fachhochschule oder ein duales Studium, solltest du dir zunächst überlegen, was für ein „Typ“ du bist. Während absoluten Praktikern ein duales Studium empfohlen wird, sollten anwendungsorientierte Menschen sich eher an einer Fachhochschule bewerben. Hochschulen eignen sich wiederum vor allem für Studenten, die überwiegend theoretisch arbeiten und sehr forschungsorientiert lernen wollen. Es gibt nicht DIE Universität. Schon gar nicht hat eine Hochschulform Vor- oder Nachteile gegenüber einer anderen Form. Universitäten und Fachhochschulen sind schlichtweg verschieden ausgerichtet.
Die Fachrichtung ist ausschlaggebend für die Wahl der richtigen „Wissensquelle“. So lassen sich Naturwissenschaften, also beispielsweise Physik oder Medizin, am besten an einer Universität studieren. An einer Fachhochschule lassen sich hingegen Fächer wie BWL besser studieren. Möchtest du einen Master machen, solltest du zunächst einen Bachelor an einer Universität machen und dann ein Master-Studium anschließen. Hierdurch verläuft das Abschlussstudium i.d.R. reibungsloser.
Privat oder staatlich studieren?
Bei der Entscheidung zwischen einer privaten und einer staatlichen Einrichtung ist natürlich zunächst die persönliche finanzielle Lage entscheidend. In Bezug auf die Vorteile einer privaten Uni kommen diese dann richtig zum Tragen, wenn es sich um eine spezifische Fachrichtung handelt. Je spezifischer die Fachrichtung, umso besser eignen sich private Hochschulen. Denn die Lerngruppen deutlich kleiner sind als an staatlichen Hochschulen. Es sollte jedoch unbedingt darauf geachtet werden, dass der Abschluss staatlich anerkannt ist. Das Land haftet nicht für das Studium an einer privaten Schule. Falls die private Hochschule pleite geht, wird die Organisation geschlossen und man steht ohne Abschluss dar. Hierbei handelt es sich natürlich nur um eine theoretisch mögliche Gefahr.
Wohin zieht es dich?
Hast du dich für die Hochschulform und für die Organisationsform (staatlich oder privat) entschieden, musst du dir noch überlegen, in welcher Stadt du studieren möchtest. Soll es eine Großstadt oder doch lieber eine Kleinstadt sein?
Überleg dir, wie viel Wert du auf Natur legst, ob du ein besonders reiches Kulturprogramm genießen möchtest und, ob du lieber weitläufig oder „familiär“ studieren möchtest. Das Betreuungsverhältnis ist an kleinen Standorten wesentlich angenehmer. In kleinen Universitäten ist ein Betreuer für 50 Studierende verantwortlich. An einer großen Universität kann schon einmal gut 200 Studierende „auf einen Betreuer fallen“.
Ein weiterer Aspekt, der für eine Universität in einer kleinen Stadt spricht, sind die geringeren Lebenshaltungskosten. In großen Städten ist beispielsweise die Miete deutlich höher. Dafür besteht hier auch eine bessere Infrastruktur.
Ein weiterer Punkt, der bei der Entscheidung von Bedeutung ist, ist die Nähe zum Elternhaus: Möchtest du lieber in Deiner gewohnten Umgebung bleiben oder zieht es dich in eine weit entfernte Stadt, damit du dich „emanzipieren“ kannst?
Studenten arbeiten eigenständig
Wenn du dich für ein Studium entschieden hast, heißt das noch lange nicht, dass es keine weiteren Fragen zu klären gibt: Bis wann nimmt die Uni Bewerbungen an? Gibt es einen Numerus clausus? Und wenn ja, sind Deine Noten gut genug für die Zulassung?
Und auch, wenn du an der Uni eingeschrieben bist, liegt noch so einiges vor dir, ehe du dich richtig in das Studenten-Leben einfindest: Während dir in der Schule durch Stundenpläne und Lernziele sozusagen alles mundgerecht präsentiert wurde, bist du in der Uni auf dich allein gestellt (mit Ausnahme Deiner Kommilitonen natürlich). In der Universität sind Eigenständigkeit und Organisationstalent gefragt!
Tipps für Deine Entscheidung der richtigen Universität
Im Folgenden werden die einzelnen Punkte, die bei der Wahl der richtigen Universität entscheidend sind, noch einmal etwas genauer beleuchtet.
1. NC (Numerus clausus)
Beim NC handelt es sich um eine Zulassungsbeschränkung, die von Uni zu Uni als auch von Fach zu Fach und von Bundesland zu Bundesland verschieden sein kann. Beispielweise erhält man in Sachsen-Anhalt leichter einen Studienplatz in Zahnmedizin als in Hessen.
2. Hotel Mama oder „Emanzipation“?
Die Faktoren Zeit und Kraft dürfen nicht unterschätzt werden: Wer jeden Tag zur Uni pendelt, hat weniger Zeit zum Lernen. Außerdem: Bleibst du lieber im „Hotel Mama“ oder möchtest du dich verselbstständigen?
3. Welches Angebot bietet die Stadt?
Bevor man sich für eine Stadt entscheidet, sollte man sich ausreichend über das kulturelle Angebot, über die Partyszene und über gewisse andere Dinge, die einem wichtig sind, informieren. Schließlich verbringt man hier voraussichtlich einige Jahre seines Lebens.
4. Finanzen
Nicht nur Großstädte können teuer sein: In Studentenstädten herrscht oft Wohnungsmangel, sodass die Vermieter die Preise in die Höhe treiben. Informiere dich unbedingt über den Wohnspiegel in den Städten, die als Studienort infrage kommen.
5. Die Inhalte des Studiengangs
Informiere dich ausführlich über den Studiengang: Anglistik ist nämlich nicht gleich Anglistik und BWL nicht gleich BWL. Welche Schwerpunkte setzt der Studiengang und ob es Pflichtpraktika gibt? Besteht Anwesenheitspflicht? All diese Aspekte müssen sorgsam gegeneinander abgewogen werden.
6. Rankings und Schwerpunkte
Es gibt diverse Uni-Rankings, die sehr beliebt aber generell überbewertet sind. Man sollte sich stets einen eigenen Eindruck von der Uni verschaffen, hierbei können die Rankings durchaus als Orientierungshilfe dienen. In welchen Fachgebieten hat eine Uni ihre Stärken und ob gewisse Schwerpunkte an einer Uni gibt? Auch diesbezüglich geben Uni-Rankings einen guten Überblick.
7. Nicht alle Hochschulen verfügen über die neuste Ausstattung
Nicht jede Hochschule ist mit dem neusten Equipment ausgestattet. Das kann vor allem in Fächern mit einem praktischen Anwendungsbedarf ein Nachteil sein. Beispielsweise gibt es in Deutschland immer noch einige wenige Universitäten, deren Sport-Studenten auf einer Aschenbahn und nicht auf einer Tartanbahn laufen (müssen). Es empfiehlt sich, die Hochschule „aus der Nähe“ anzusehen (z.B. am Tag der offenen Tür).
8. Verkehrsverbindungen
Wie kommt man in der Stadt ohne Fahrrad von A nach B? Fahren die Busse regelmäßig? Hält ein ICE am Bahnhof, sodass man am Wochenende schnell in der Heimat ist?
9. Partner-Unis für das Auslandssemester
Weißt du schon vor dem Studium, dass du einmal ein Auslandssemester machen möchtest, solltest du dich im Voraus gründlich über das internationale Netzwerk der Universität bzw. der Fachhochschule informieren.