Eine empirische Arbeit schreiben - wertvolle Tipps und Tricks


Eine empirische Arbeit schreiben - wertvolle Tipps und Tricks
Inhaltsverzeichnis
  1. Eine empirische Arbeit schreiben - wertvolle Tipps und Tricks
  2. Eine empirische Arbeit – was ist das eigentlich?
  3. So entwickelt man eine empirische Arbeit
  4. Wie wird geforscht?
  5. Quantitative oder qualitative Forschung betreiben?
  6. Auf ins “Feld“!
  7. Die gesammelten Informationen wollen analysiert werden
  8. Die empirische Arbeit zu Papier bringen
  9. Das Schreiben einer empirischen Arbeit ist anstrengend, aber…
Viele angehende Akademiker möchten nach dem Studienabschluss in der Forschung tätig sein. Um bereits am Ende des Studiums tiefere Einblicke in diese zu erhalten, entscheiden sich nicht wenige Studierende dazu, bei der Bachelor- oder Masterarbeit empirisch vorzugehen. Ein Vorteil dieser Herangehensweise liegt auch darin, dass man – im Gegensatz zur Literaturarbeit - nicht mehrere Wochen nur Bücher wälzen muss. Stattdessen wird man selber aktiv. So weit, so gut. Aber was muss man beachten, wenn man eine empirische Arbeit anfertigen möchte? Und wie geht man bei dieser vor? Der folgende Artikel liefert die Antworten! Dabei wird allerdings kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. Dafür ist das Thema schlichtweg zu umfassend. Es empfiehlt sich also, sich weitergehend über diese Form der Abschlussarbeit zu informieren, ehe man sich final für den empirischen Weg entscheidet!


Eine empirische Arbeit – was ist das eigentlich?

Das Wort empirisch leitet sich vom griechischen Ausdruck empeiria ab. Die direkte Übersetzung lautet auf Erfahrung beruhend bzw. erfahrungsgemäß. Anhand dieser Bedeutung wird ersichtlich, dass es bei der empirischen Arbeit vor allem darum geht, Aussagen über die Realität/Wirklichkeit zu machen. Aus diesen Aussagen werden Theorien abgeleitet, die unter der Verwendung von definierten Forschungsmethoden (für eine Auswahl an Methoden s.u.) auf ihre Gültigkeit überprüft werden. 
  • Übrigens: Empirische Arbeiten werden in sämtlichen wissenschaftlichen Bereichen durchgeführt. Sie kommen vor allem – aber keinesfalls ausschließlich - auf Gebieten zum Einsatz, die Gewohnheiten und Vorurteile aufspüren wollen. Zu diesen Wissenschaftsbereichen zählen u.a. die Medizin, die Psychologie, die Geographie und die Ethnologie. 

So entwickelt man eine empirische Arbeit

Ehe man sich mit der eigentlichen Studie befassen kann, muss man sich Gedanken über folgende Aspekte machen:
  1. Was soll untersucht werden?
  2. Wer wird untersucht, sprich: was ist das Forschungsfeld? 
  3. Womit wird geforscht (welche Möglichkeiten habe ich für die Untersuchung)?
  4. Wie wird untersucht?

Um diese und weitere Vorabfragen zu beantworten, muss eine umfassende Literaturrecherche betrieben werden. Nur so lassen sich sämtliche relevanten Informationen zusammentragen, eine Hypothese entwickeln und der aktuelle Forschungsstand bestimmen. Dabei können bereits durchgeführte Studien und abgegebene Bachelorarbeiten als Inspiration dienen. 
  • Hinweis: Die meisten Institute der Universitäten stellen für Seminararbeiten, Facharbeiten, Diplomarbeiten und andere Abschlussarbeiten einen sogenannten Leitfaden zur Verfügung. An diesem können sich die angehenden Akademiker orientieren, wenn es darum geht, eine empirische Arbeit zu verfassen.

Wie wird geforscht?

Wie oben gezeigt, spielen die Forschungsmethoden eine bedeutende Rolle für den Erfolg einer empirischen Arbeit. Doch nicht jede Methode eignet sich für jeden Zweck. Deshalb sollte der oder die Studierende Rücksprache mit dem Betreuer halten, welche Art der Untersuchung für die Forschungsfrage geeignet ist. Ebenso müssen die Rahmenbedingungen für das Sammeln der Daten geklärt werden, sprich: Welche Versuchspersonen werden herangezogen, welche Räumlichkeiten stehen zur Verfügung und welches Material kann genutzt werden?


Quantitative oder qualitative Forschung betreiben?

Bevor man sich konkret für die Untersuchungsmethoden entscheiden kann, stellt sich erst einmal die Frage, ob quantitative oder qualitative Forschung. Erstere ist objektiv, weil auf Fakten ausgerichtet; Erklärungen sollen identifiziert werden. Demgegenüber handelt es sich bei qualitativen Methoden um einen interpretativen Ansatz, der sich auf das subjektive Verstehen von Phänomenen fokussiert. Während die quantitative Arbeit von Umfragen, Erhebungen und Experimenten Gebrauch macht, erhebt die qualitative Wissenschaft mit Hilfe von Interviews, Befragungen u.a. nicht-standardisierte Daten, um sie auszuwerten. 
  • Hinweis: Die qualitative und die quantitative Forschung unterscheiden sich in einigen Aspekten, schließen sich aber nicht aus. Um die passende Methode zur Beantwortung der Fragestellung zu finden, sollte man auch pragmatische Überlegungen (persönliche Vorlieben, Umsetzbarkeit, …) mit in die Auswahl einfließen lassen. 
Quantitative Forschungsmethoden          Qualitative Forschungsmethoden        
Umfrage Interview
Erhebung Befragung
Experiment Diskussion in einer Gruppe
Fragebogen


Auf ins “Feld“!

Wurden die Forschungsfrage entwickelt und die Untersuchungsmethoden ausgewählt, geht es an die Datenerhebung. Diese Phase wird als Feldphase bezeichnet. Bevor die Studie durchgeführt werden kann, müssen die Erhebungsinstrumente allerdings getestet werden: Wurde genug Zeit eingeplant? Und sind sämtliche Fragen sinnvoll gestellt? Je gründlicher die Vorbereitung dieser Phase, desto vielversprechender werden die Ergebnisse der Untersuchung sein. 
  • Merke: Jede Forschungsmethode ist von speziellen Vorgaben geprägt. Diese müssen vom Forschenden penibel eingehalten werden. Nur so lassen sich reliable, objektive und zur selben Zeit valide Ergebnisse erzielen.

Die gesammelten Informationen wollen analysiert werden

Hat man die Daten erhoben, folgt die Auswertung dieser. Wie man dabei vorgeht, hängt in erster Linie von der Fragestellung sowie von den zu erarbeitenden Hypothesen ab. So finden bei der Untersuchung des Zusammenhangs zwischen zwei Variablen sogenannte bivariante Analyseverfahren (zum Beispiel t-Test) Verwendung. Für die Untersuchung zwischen mehr als zwei Variablen kommen hingegen multivariante Analyseverfahren (z.B. logistische Regression) zum Einsatz.
  • Wichtig: Sämtliche Schritte, ob die Entscheidung qualitativ oder quantitativ, die Wahl der Forschungsmethode oder eben die des Analyseverfahrens, sind im Rahmen der empirischen Arbeit zu begründen und ausführlich darzulegen. 
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Die empirische Arbeit zu Papier bringen

Als nächstes folgt der “Schlussteil“ der Arbeit, d.h. die gesammelten für die Forschungsfrage relevanten Erkenntnisse müssen dargelegt werden. Indem die Daten diskutiert werden, erfolgt eine Belegung respektive eine Widerlegung der aufgestellten Hypothesen.
Beim Schreibprozess muss der Leser Schritt für Schritt durch die Untersuchung geführt werden. Der Erfolg der empirischen Arbeit steht und fällt also mit einer sinnvollen Gliederung:
  1. Deckblatt (Titel der Arbeit, Name des Verfassers etc.)
  2. Inhaltsverzeichnis, Abstract, Danksagung
  3. Einleitung: Hier werden die Vorüberlegungen, die Fragestellung sowie der aktuelle Forschungsstand wiedergegeben. 
  4. Hauptteil: Umfasst die Darlegung der Hypothesen, die Auswahl der Methoden und die Begründung, warum welche Probanden für die Untersuchung befragt wurden. Auch werden in diesem Abschnitt die Ergebnisse vorgestellt und interpretiert bzw. diskutiert. 
  5. Inhaltsanalyse - Zusammenfassung, Schlussfolgerung und Resümee: Welche Bedeutung haben die Forschungsergebnisse für die Praxis bzw. eine bestehende Debatte?
  6. Abbildungs- und Literaturverzeichnis: Umfasst die gesamte Sekundärliteratur sowie verwendete Diagramme, Grafiken, Tabellen etc. 

Das Schreiben einer empirischen Arbeit ist anstrengend, aber…

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass eine empirische Arbeit mehr Aufwand bedeutet als eine theoretische. Das ist vor allem auf die Notwendigkeit der (eigenen) Datenerhebung zurückzuführen. Trotz dieses Mehraufwands handelt es sich allerdings um eine gute Übung für die weitere Karriere in der Forschung. Spricht man sich regelmäßig mit dem betreuenden Professor ab, erhält man auch genug Hilfe, sodass nicht allzu viel schiefgehen kann.