Zitieren mithilfe von Fußnoten: Tipps + Beispiele


Geschäftsfreunden, die einen Jahresabschluss des Unternehmens analysieren.
Inhaltsverzeichnis
  1. Zitieren mithilfe von Fußnoten: Tipps + Beispiele
  2. Ziel von Fußnoten in einer wissenschaftlichen Arbeit
  3. Fußnoten: Kurzbelege oder Vollbelege
  4. Verschiedene Zitat-Typen
  5. Direktes Zitat
  6. Indirektes Zitat
  7. Quellenangabe und Fußnoten
  8. Abkürzungen richtig verwenden
  9. Fußnoten im Literaturverzeichnis
  10. Worauf muss man noch beim Zitieren achten?

Wenn du eine wissenschaftliche Arbeit in Angriff nimmst, stellt sich schon bei der Planung die Frage, auf welche Weise du die verwendeten Quellen im Text kenntlich machen willst. An manchen Universitäten oder in einigen Studiengängen bleibt dir die Qual der Wahl erspart – dann nämlich, wenn die Hochschule oder dein akademischer Betreuer die Zitierweise vorgeben. Auch dann fällt die Entscheidung längst nicht überall zugunsten der populären Harvard-Zitierweise oder des APA-Stils aus. In diesem Fall musst du Fußnoten nutzen – und wissen, wie man damit richtig zitiert. Möglicherweise kann das „deutsche Zitieren“ nach erstmaliger Verwendung bei dir punkten, denn diese Art der Zitation hat durchaus ihre Vorzüge.  

 

Ziel von Fußnoten in einer wissenschaftlichen Arbeit

Die sogenannte deutsche Zitierweise, im angelsächsischen Raum auch als Chicago Style bezeichnet, arbeitet mit Fußnoten – im Einzelfall auch mit sogenannten Endnoten. Der Sinn der Sache ist in wissenschaftlichen Arbeiten derselbe wie beim Zitieren nach Harvard oder APA: du machst mit einer Fußnote deutlich, dass der jeweilige Abschnitt oder Satz ein direktes Zitat oder eine Umschreibung eines Originaltextes darstellen, und nennst auch die Quelle. Die Fußnote unten auf der Seite korrespondiert mit der Nummer im Text und enthält die Literaturangabe, in der Regel bei der ersten Nennung als Vollbeleg, später in verkürzter Form.

Die Nummerierung selbst und die Platzierung der Literaturangabe können unterschiedlich gehandhabt werden:
 
  • Als fortlaufend nummerierte Fußnoten
  • Für jedes Kapitel neu beginnende Nummerierung
  • Mit Literaturangaben unten auf der Seite
  • Alternativ mit Literaturangaben am Ende des Kapitals oder Werks, immer jedoch konsistent nummeriert


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Fußnoten: Kurzbelege oder Vollbelege

Wenn du in deiner Arbeit mit Fußnoten die Quellen kenntlich machst, wird eine hochgestellte Fußnotennummer im Text gesetzt, der Verweis auf die Quelle erfolgt in der eigentlichen Fußnote, meist unten auf der Seite1. Ein Textverarbeitungsprogramm wie Word nutzt dazu die Fuß- oder Endnotenfunktion.
__________________________________
1 Meier, Wolf: Korrektes Zitieren in Abschlussarbeiten. Zitierweisen für akademische Arbeiten. Fachhochschulstudien XVII, Stuttgart, 2021, S.18.

Bei der ersten Nennung der Quelle wird der Vollbeleg angegeben, der sich nicht vom Literaturverweis im Literaturverzeichnis unterscheidet. Sofern du dich bei aufeinander folgenden Zitaten auf dasselbe Werk beziehst, kannst du später dann Kurzbelege nutzen oder sogar Abkürzungen. Der Kurzbeleg hat meist die folgende Form:

1 Meier, 2021, S.18.
 

Verschiedene Zitat-Typen

Um mit Fußnoten korrekt umzugehen, solltest du wissen, dass man auch hier zwischen direkten und indirekten Zitaten unterscheidet – schon aus der Fußnote ist im besten Fall ersichtlich, worum es sich handelt.
 

Direktes Zitat

Ein direktes Zitat wird in Anführungszeichen gesetzt und kann folgendermaßen aussehen:

„Korrektes Zitieren stellt an Studierende hohe Anforderungen, auf die am besten schon während der schulischen Ausbildung vorbereitet werden sollte.“1
__________________________________
1 Meier, Wolf: Korrektes Zitieren in Abschlussarbeiten. Zitierweisen für akademische Arbeiten. Fachhochschulstudien XVII, Stuttgart, 2021, S.18.
 

Indirektes Zitat

Wenn der Originaltext umschrieben wiedergegeben wird, liegt ein indirektes Zitat vor:

Nach Meinung führender Literaturwissenschaftler sollten Studierende schon während ihrer Schulzeit auf die Praxis des korrekten Zitierens vorbereitet werden.1
__________________________________
1 Vgl. Meier, Wolf: Korrektes Zitieren in Abschlussarbeiten. Zitierweisen für akademische Arbeiten. Fachhochschulstudien XVII, Stuttgart, 2021, S.18.

Die Abkürzung „Vgl.“ für „vergleiche“ kennzeichnet eindeutig die Paraphrase.
 

Quellenangabe und Fußnoten

Die Arbeit mit Fußnoten hat ihr Für und Wider – es gibt viele Verfechter, die an der deutschen Zitierweise besonders schätzen, dass die Quellenangaben direkt unten auf der Seite stehen, man muss weder blättern noch suchen. Das ist besonders vorteilhaft, wenn du in deiner Arbeit gleich mehrere Werke desselben Autors zitierst – bei Harvard- oder APA-Zitaten ist das Kürzel (Meier: 2021) im Fließtext wenig aufschlussreich.

In der Fußnote wird daher vor allem beim ersten Zitieren im Text die vollständige Angabe der Quelle gemacht. So weiß der Leser anhand der Information sofort, auf welche Monographie, Zeitschrift oder Internetquelle du dich beziehst.
 

Abkürzungen richtig verwenden

Sofern du dann dieselbe Quelle wiederholt zitierst, kann die Literaturangabe in der Fußnote  abgekürzt werden. Auch das Ersetzen durch Abkürzungen ist möglich. Verwendet werden folgende Kürzel:
 
  • ebd. oder ibid. – „am selben Ort“, sprich aus derselben Quelle
  • op. cit. – (bereits) zitiertes Werk
  • loc. cit. – (bereits) zitierte Stelle


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Fußnoten im Literaturverzeichnis

Im Literaturverzeichnis deiner Arbeit musst du die Quellen aus den Fußnoten natürlich vollständig aufarbeiten. Ein Eintrag im Literaturverzeichnis muss folgende Informationen enthalten:
 
  • Autor(en) oder Herausgeber mit Nach- und Vornamen
  • Erscheinungsjahr
  • Titel und ggf. Untertitel des Werks
  • Verlag
  • Erscheinungsjahr und Erscheinungsort
  • bei Zeitschriften Nummer oder Ausgabe

  • Im Gegensatz zur Fußnote wird eine konkrete Seite hier nicht genannt. Bei Internetquellen und digitalen Veröffentlichungen muss außerdem die URL oder DOI angegeben werden, dazu das Datum des Erstzugriffs – falls die Quelle später modifiziert wird. Für Quellen wie Filme, Zeitschriften oder Experteninterviews gelten die zusätzlichen Anforderungen an die jeweilige mediale Kategorie, und wenn du zahlreiche Quellen aus verschiedenen Kategorien nutzt, ist die Unterteilung des Literaturverzeichnisses ebenfalls eine gute Idee, um Informationen für deine Leser zu strukturieren.
       

    Worauf muss man noch beim Zitieren achten?

    Grundsätzlich ist beim Zitieren vor allem wichtig, dass Zitate als solche gekennzeichnet werden – denn wenn du das vergisst, machst du dich des Plagiats schuldig. In den allermeisten Fällen sind Plagiate nicht beabsichtigt, sondern dem Prüfungsdruck geschuldet – vor allem, da erste Recherchen und Materialsammlungen heutzutage durch Copy und Paste stark vereinfacht werden.

    Ein weiteres wichtiges Element ist Konsistenz: hast du dich einmal für ein Verfahren entschieden, solltest du es durchgängig beibehalten. Das gilt nicht nur für den Zitierstil, sondern auch für die Angaben zu Autor und Titel, beispielsweise bei der Reihenfolge von Nachname und Vorname. Auch die Entscheidung für Abkürzungen sollte konsequent sein – entweder „ebd.“ oder „ibid.“, aber möglichst nicht beide im selben Werk.

    Zu guter Letzt empfiehlt sich bei aller Sorgfalt ein Plagiatsscan. Mit einer Plagiatsprüfung kannst du sichergehen, dass deine Abschlussarbeit keine unabsichtlichen Übereinstimmungen ohne Kenntlichmachung im Text aufweist. Dank farbkodierter Kennzeichnung erfasst du Wort- und Strukturähnlichkeiten und auch nicht gekennzeichnete Paraphrasen, kannst du die entsprechenden Textstellen nachbearbeiten und dann deine fertige Arbeit unbeschwert einreichen!